Leitbild

Der RosaLinde Leipzig e.V. ist ein eingetragener Verein und existiert seit 1990, die Arbeitsgruppe hat sich zwei Jahre zuvor gegründet.
Als Verein für queere Begegnung, Bildung und Beratung setzen wir uns mit verschiedenen Projekten in Leipzig und in den Landkreisen Leipzig, Nord- und Mittelsachsen seit mehr als 30 Jahren aktiv für die Belange von LSBTIANQ*-Personen(1) ein. Wir setzen uns gegen Diskriminierung rund um Geschlecht und sexuelle Orientierung ein, zentrieren die Lebensrealitäten von LSBTIANQ*, kämpfen für ihre Rechte und bauen damit Vorurteile ab.

Unsere Angebote

Die Arbeit des RosaLinde Leipzig e.V. besteht aus drei wesentlichen Bereichen: Begegnung, Bildung und Beratung.
In unserem Verein arbeiten Menschen sowohl hauptamtlich als auch ehrenamtlich. Das Ehrenamt nimmt eine zentrale Rolle ein und viele Aufgaben werden von Ehrenamtlichen übernommen, wie beispielsweise unser Vorstand.

Unter dem Dach des RosaLinde Leipzig e.V. versammeln sich unterschiedliche Begegnungsangebote. Darunter zählen die diversen Selbsthilfe- und Freizeitgruppen, bei denen sich LSBTIANQ*-Personen zu Fragen rund um sexuelle Orientierungen, geschlechtliche Identitäten sowie queere Lebensweisen austauschen und gegenseitig unterstützen. Darüber hinaus gibt es bei uns auch Begegnungsräume mit dem Fokus auf rassifizierte, migrantisierte und geflüchtete LSBTIANQ*.

Wir bieten außerdem professionelle psychosoziale Beratung für alle Lebenslagen von LSBTIANQ*-Menschen an, die anonym und kostenlos in Anspruch genommen werden kann.

Zudem bieten wir Rechtsberatung als peer-2-peer Informationsangebot für LSBTAINQ*-Personen niedrigschwellig, unverbindlich und kostenlos an. Für geflüchtete LSBTIANQ*-Personen bieten wir zusätzlich Beratung im Asylverfahren an, sowie Unterstützung bei der Suche nach sichereren Unterbringungsmöglichkeiten undRechtsberatung bei allen Fragen rund um das Asylverfahren. Mit unserem mobilen Beratungsangebot ermöglichen wir für LSBTIANQ*-Personen in ländlichen Gebieten Beratung in Wohnortsnähe und unterstützen deren Anbindung an Strukturen ihres Lebens- und Sozialraumes vor Ort. Wir wir stellen außerdem Sensibilisierungsformate im ländlichen Raum zur Verfügung und unterstützen dort die queere Vernetzung innerhalb der LSBTIANQ* Community. Im Bereich Bildung arbeiten wir vorrangig mit Schulen: Hier führen wir Workshops durch, sowohl für Schüler*innen als auch für pädagogische Fachkräfte. Zudem organisieren wir vor allem in Leipzig kulturelle Veranstaltungen verschiedenster Art, wie Lesungen, Partys, Vorträge und vieles mehr.

Alle weiteren Infos zu unseren Projekten und Angeboten finden sich hier auf unserer Website oder Instagram.

(1) LSBTIANQ* steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans* und inter* Personen, Personen auf den a-Spektren (a-sexuell, a-gender, a-romantisch), sowie für nicht-binäre und queere Personen. Das Sternchen (*) ist ein von der trans* Community geprägter Sammelbegriff, um der Vielfalt an transgeschlechtlichen Identitäten gerecht zu werden und dient im Akronym LSBTIANQ* als Raum für weitere Geschlechtsidentitäten und individuelle Selbstzeichnungen. LSBTIANQ* sind also diejenigen, die sich selbst so bezeichnen und es gehören auch weitere Identitäten dazu, die in dem Akronym nicht explizit benannt sind.

Unsere Haltung

Viele Personen, die Angebote unseres Vereins in Anspruch nehmen, sind nicht nur von Queer-Feindlichkeit betroffen, sondern auch von anderen Diskriminierungsformen. Dabei ist wichtig zu bedenken, dass die verschiedenen Diskriminierungsformen nicht unabhängig voneinander wirken, sondern zusammen, so dass sich daraus spezifische Hürden und Probleme ergeben. Daher befinden wir uns in einem stetigen Reflexionsprozess, um Mehrfachdiskriminierung in jedem Aspekt unserer Arbeit mitzudenken. Konkret werden wir zurzeit im Prozess einer intersektionalen Organisationsentwicklung extern begleitet.

Wir positionieren uns entschieden gegen jegliche Form von Queerfeindlichkeit (wie Homo-, Inter*, Bi- und Trans*feindlichkeit), Sexismus, Antisemitismus, Rassismus (einschließlich anti-Schwarzer Rassismus, Gadjé-Rassismus, anti-slawischer Rassismus, anti-muslimischer Rassismus, anti-asiatischer Rassismus), Klassismus, Ableismus/Behindertenfeindlichkeit, Lookismus und Fatshaming. Wir lehnen rechtspopulistische, nationalistische, völkische und menschenfeindliche Haltungen und Organisationen jeder Art ab. Mitglieder, die solche Einstellungen unterstützen, entsprechend handeln oder sich sich entsprechend äußern oder handeln, müssen mit einem Ausschluss aus dem Verein rechnen, da sie sich somit gegen Personen und Gruppen positionieren, die wir als Verein unterstützen und vertreten.

Wir sind uns bewusst, dass wir alle sowohl kollektiv als auch individuell von den diskriminierenden Herrschaftsverhältnissen, Strukturen, sozialen Normen und Institutionen in denen wir leben, geprägt sind. Wir betrachten es als kontinuierlichen Prozess, unsere Prägungen zu reflektieren, aktiv abzubauen und zu transformieren. Wir wollen als Mitarbeiter*innen und Vorstand des RosaLinde Leipzig e.V. Verantwortung für unser eigenes Handeln übernehmen und einander dabei unterstützen, einen sensiblen und aufmerksamen Raum zu erschaffen, in dem möglichst viele LSBTIANQ* Perspektiven mitgedacht werden.